WAS SIND FAMILIENAUFSTELLUNGEN ?

 

Unter Familienaufstellungen verstehen wir heute eine spezielle Form der Systemaufstellung, die auf den Theologen und Familientherapeuten Bert Hellinger zurückgeht. Als therapeutische Intervention können Familienaufstellungen sowohl im Gruppen als auch in der Einzelberatung mithilfe von Puppen oder sogenannten „Bodenankern“ durchgeführt werden. Sie dienen der äußeren, bildhaften Darstellung von inneren, in der Regel unbewussten Dynamiken in Familien und anderen Beziehungssystemen. Diese, von Klienten meist als belastend empfundenen Verhaltensmuster, nennt Hellinger „Verstrickungen“. Mithilfe von speziellen Lösungssätzen, die der Klient ausspricht, versuchen Familienaufsteller eine bestimmte Ordnung innerhalb des Systems wieder herzustellen, die als heilsam empfunden wird.

 

ABLAUF EINER FAMILIENAUFSTELLUNG

Nach erfolgter Auftragsklärung wählt ein Klient möglichst Männer für Männer und Frauen für Frauen aus einer Gruppe von Kursteilnehmern aus. Diese positioniert er stellvertretend für lebende oder auch bereits verstorbene Familienmitglieder im Raum und zwar so, wie sie nach seiner subjektiven Wahrnehmung zueinander „stehen“. Befragt nach ihren körperlichen und emotionalen Empfindungen äußern sich die Stellvertreter oft so, wie es den Wahrnehmungen, Erlebnissen und sogar Verhaltensweisen der realen Familienmitglieder tatsächlich entspricht.

 

Dieses Phänomen nennt man „Repräsentative Wahrnehmung“.

 

Dem Klienten ist es nun möglich, einmal „von außen“ auf sein jeweiliges System zu schauen. Er wird mit unterschiedlichen und zum Teil neuen Perspektiven konfrontiert, die sein bisheriges „Bild“ verstören können. Aufgabe des Familienaufstellers ist es, sogenannte „Lösungssätze“ vorzugeben, die der Klient oder sein Stellvertreter in der Aufstellung nachsprechen. So soll erreicht werden, dass die ungesunden „Verstrickungen“ im System aufgehoben und eine heilsame „Ordnung“ wieder hergestellt wird.