WAS IST EIN GENOGRAMM ?

 

Ein Genogramm ist eine piktographische Darstellung, die auf den ersten Blick einem Familienstammbaum ähnelt. Mittels Symbolen werden in der Regel die Mitglieder eines Familiensystems abgebildet und in ihrer jeweiligen Zugehörigkeit gekennzeichnet.

 

Anders als beim Familienstammbaum finden im Genogramm aber auch Schwangerschaftsabbrüche und Totgeburten ihren Platz, ebenso wie uneheliche, außereheliche oder voreheliche Verhältnisse, Unfälle, Schicksalsschläge oder katastrophale Ereignisse, die von Bedeutung für das System sein können. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, die Qualität der Beziehungen im System zu benennen und wiederkehrende Verhaltensmuster oder Konstellationen zu beschreiben. So können z.B. bestimmte Krankheiten oder Süchte, Wesens- und Charakterzüge oder auch „schwarze Schafe“, die immer wieder im System auftauchen, identifiziert werden.

 

Die Systemische Therapie nutzt die Möglichkeiten des Genogramms in erster Linie, um Verhaltensmuster und beziehungsbestimmende psychologische Faktoren innerhalb eines bestimmten Systems zu visualisieren.

 

In der Regel werden Genogramme vom Berater oder Therapeuten erstellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Klienten selbst eine Zeichnung anfertigen. Diese Visualisierung bietet ergänzende Möglichkeiten für die Hypothesenbildung.

 

Genogramme werden hauptsächlich in der Familientherapie und -forschung eingesetzt. Sie haben sich aber auch als ausgesprochen sachdienlich erwiesen bei der Untersuchung von Firmenstrukturen, Hierarchien, Produktionsabläufen o.ä..